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Jodokus Hackert 

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Jodokus Hackert ist 27 und Vorstands·mitglied im JULE-Club – der jungen Lebenshilfe – in Münster.
Von Freizeit·aktivitäten bis hin zum Protest·tag wird hier das ganze Jahr über für die Mitglieder der Lebenshilfe geplant.

Natürlich haben wir auch Jodokus ein paar Fragen zum warm werden und kennen·lernen gestellt. Er empfiehlt euch, mal eine kühle Fassbrause zu trinken und nimmt auf die berühmte einsame Insel Bücher, Musik und ein gemütliches Sofa mit.

Dort macht er es sich dann mit Zitronen·eis und Weingummis bequem. Zwischen Bergen und Meer kann er sich nicht entscheiden, findet aber Weihnachten besser als Ostern.

Sesam: Ich hoffe, deine Stimm·bänder sind ein bisschen warm und wir starten mit der ersten Frage. Vielleicht stellst du dich ganz kurz vor?

Jodokus: Ich heiße Jodokus Hackert. Ich bin 27 Jahre alt und mache ganz viel mit der Lebenshilfe Münster zusammen. 

Sesam: Kannst du erzählen, was du schon so gemacht hast mit der Lebenshilfe?

Jodokus: Ferien·freizeiten, im JULE-Club Mitglied sein. Bei Atlantis war ich auch früher. Und im Wohn·nest war ich auch. 

Sesam: Also kennst du eigentlich alle Bereiche der Lebenshilfe ein bisschen. Wie lange kennst du die Lebenshilfe dann schon? 

Jodokus: 20 Jahre. 

Sesam: Schon 'ne lange Zeit. Seit wann bist du denn so aktiv? Also, zum Beispiel im JULE-Club?

Jodokus: Seit 2014. 

Sesam: Jetzt muss ich rechnen. Okay, das sind auch schon neun Jahre. Und was hat dich dazu gebracht? Hast du irgendwann entschieden: Ich bin neugierig, ich geh jetzt zum JULE-Club? Oder was war deine Idee? 

Jodokus: Ich wollte da einfach mal mit·machen. (...) Im Rund·brief habe ich darüber gelesen. Und ich wurde von Katha gefragt, ob ich da mit·machen möchte. Da habe ich mir das mal angeguckt und seitdem macht mir das Spaß.

Sesam: Und was machst du dann im Rahmen vom JULE-Club so? 

Jodokus: Ich bin im Vorstand seit 2016. (...) Und dann planen wir immer so Aktionen wie Fahrrad·touren, Oster·brunch und Musical·besuche. Wir entscheiden alle zusammen, was gemacht wird.

Sesam: Okay, also ein demokratischer Prozess, ihr stimmt dann ab gemeinsam? 

Jodokus: Ja. Jeder kann abstimmen.

Sesam: Und woher kommen die Vorschläge, über die ihr abstimmt? 

Jodokus: Das entscheiden die Mitglieder auf der Mitglieder·versammlung. Die ist einmal alle zwei Jahre. Und dann können Vorschläge gemacht werden. Und die schreiben wir dann auf. 

Sesam: Weißt du, wie viele Mitglieder der Club hat? 

Jodokus: Schon so um die 140.

Sesam: Und die sind alle eingeladen zur Mitglieder·versammlung? 

Jodokus: Also es kommen nicht alle natürlich. 

Sesam: Stimmt. Ich bin auch Mitglied im JULE-Club, aber zur Versammlung schaffe ich es selten. Dafür kriege ich aber immer den Jahres·überblick, den find ich super.

Jodokus: Also ja, wir haben einen Jahres·plan immer. Den machen wir zusammen. 

Sesam: Du warst ja schon länger im JULE-Club Mitglied und hast dann irgendwann gesagt »Ich möchte auch im Vorstand sein«. Hast du dich dafür beworben?

Jodokus: Ich habe mir das angeguckt und hab dann erst eine Probe·zeit gehabt und dann wurde ich auf der Mitglieder·versammlung von den Mitgliedern gewählt in den Vorstand. 

Sesam: Musstest du dafür irgendwie einen Wahl·kampf machen? Plakate aufhängen? 

Jodokus: Nee, sowas nicht. Weiß ich jetzt gar nicht mehr. Ich hab mich nur vorgestellt. 

Sesam: Die meisten kannten dich wahrscheinlich auch schon, oder?

Jodokus: Ja, von der Lebenshilfe auch.

Sesam: Wie oft trefft ihr euch denn im JULE-Club?

Jodokus: Also, wir machen immer die Ausflüge zusammen. Einmal im Monat, glaube ich. Und zweimal im Jahr machen wir eine Fahrrad·tour, einmal im Mai und einmal im September. 

Sesam: Und ihr plant dann auch, wo das hingeht? Welche Strecken man fährt? 

Jodokus: Das macht Michael Rieger, der auch im Vorstand ist. (...) Wir teilen uns das auf.

Sesam: Wie oft trefft ihr euch dann im Vorstand?

Jodokus: Jeden dritten Freitag im Monat. 

Sesam: Gibt’s auch sowas wie einen Schrift·wart oder jemanden, der Protokolle schreibt oder die Finanzen überprüft im JULE-Club?

Jodokus: Katha ist zweite Vorsitzende und schreibt immer das Protokoll. (...) Das ist aber nur für uns.

Sesam: Die Geheimnisse des JULE-Clubs!
Was machst du denn, wenn du nicht gerade Selbst-Vertreter bist? Wie sieht dein Leben so aus? 

Jodokus: Ich gehe gerne ins Kino, Freunde treffen und zur Freilicht·bühne nach Tecklenburg (...) und schreiben für den Rund·brief der Lebenshilfe. 

Sesam: Das heißt, du bist nicht nur aktiv im JULE-Club, sondern du bist auch noch im Rund·brief·Team ehren·amtlicher Redakteur?

Jodokus: Ehren·amtlich, ja, und schreibe Artikel.

Sesam: Wie bist du dazu gekommen? 

Jodokus: Weiß ich gar nicht mehr. Ich glaub, ich hab von alleine mal nach·gefragt. Zweimal im Jahr treffen wir uns und dann planen wir den neuen Rund·brief. 

Sesam: Das heißt, ihr entscheidet auch, welches Thema gerade wichtig ist? 

Jodokus: Ja, das mache ich auch. Das machen wir zusammen. Wir schreiben (...) von den Freizeiten. Ja, und so Tipps zum Beispiel. 

Sesam: Ja, ich hab schon öfter die Jodokus·Tipps im Rund·brief gelesen. Du hast erzählt, dass du gerne Filme schaust und ins Kino gehst oder zur Freilicht·bühne. Hat das einen Einfluss auf deine Arbeit? Also sagst du, wir sollten öfter ins Kino gehen? 

Jodokus: Ja auch, also schon. Zur Freilicht·bühne. Ja, wir planen das zusammen, überlegen. 

Sesam: Was motiviert dich denn, beim JULE-Club dabei zu sein? Das ist ja auch irgendwie Arbeit.
Jodokus: Weil es Spaß macht so mit allen zusammen was zu planen.
Sesam: Und wie läuft das ab, wenn ihr euch trefft?
Jodokus: Wir haben immer alle Spaß.
Jodokus: Was letzten Monat passiert ist, das gucken wir nochmal. Machen dann (...) Wie heißt das? (...) Eine Tages·ordnung.
Sesam: Eine Tages·ordnung für die Punkte, die ihr besprechen wollt und am Anfang einen Rück·blick von dem, was vorher passiert ist.

Jodokus: Ja, genau, ein Rück·blick dann immer am Anfang. Wie die Fahrrad·tour war (…) oder Karneval.
Sesam: Wenn ihr das auswertet, was ist euch besonders wichtig?
Jodokus: Dass viele Leute dabei sind und dass alle zufrieden sind.
Sesam: Bekommt ihr manchmal Rück·meldung von den Teil·nehmer:innen, von den Ausflügen?
Jodokus: Hab ich selbst jetzt noch nicht so mitbekommen. Aber ja, ich glaube schon.
Sesam: Hat dich schonmal jemand persönlich auf die Arbeit im JULE-Club angesprochen?
Jodokus: Bis jetzt noch nicht.
Sesam: Wie viele seid ihr denn im Vorstand?
Jodokus: 10 Leute.
Sesam: Ja, ich wüsste auch nicht genau, wer im Vorstand ist, muss ich sagen. Wer ist denn erste:r Vorsitzende:r bei euch?
Jodokus: Das ist Michael Angly. Der ist auch im Lebenshilfe·Rat und bei der WiM. Und Ira Korf ist unsere Assistentin. Die ist dann auch immer dabei und erzählt dann immer vom Freizeit·bereich und so.
Sesam: Dann bekommt ihr nochmal ein bisschen Einblick von dem, was in der Lebenshilfe sonst passiert. Hat Ira als Assistentin auch Mit·bestimmungs·rechte oder ist sie einfach nur dabei und berät?
Jodokus: Ira berät.
Sesam: Also wenn es um Abstimmungen geht, habt nur ihr 10 ein Stimm·recht.
Jodokus: Ja.
Sesam: Seid ihr euch denn immer einig miteinander oder gibt es auch mal unterschiedliche Meinungen?
Jodokus: Manchmal gibt es auch Diskussionen.
Sesam: Wie löst ihr das dann, damit ihr alle nachher wieder zufrieden da rausgehen könnt?
Jodokus: Ira regelt das dann.
Sesam: Seid ihr im Club vom Alter total gemischt oder seid ihr alle so in deinem Alter?
Jodokus: Also früher war das immer ab 16, aber wir haben da nach·justiert, dass es auch ab sechs ist. Im JULE-Club, nicht im Vorstand.
Sesam: Und im Vorstand. Wie ist es da so? Sind da die meisten eher so in deinem Alter oder älter oder jünger? Oder ist das ganz gemischt?
Jodokus: Ist bunt gemischt, also auch welche, die schon so 50/60 sind. (...)Der Jüngste ist so 25/26?
Sesam: Als jetzt Corona war, da konntet ihr euch ja auch länger nicht treffen. Habt ihr dann digital zusammen·gearbeitet, also über Video·konferenzen?
Jodokus: Wir haben uns immer über Zoom getroffen (...) und dann auch dieselbe Zeit, wie wir uns sonst immer treffen. (...) Das hat gut geklappt.
Sesam: Was findest du dann besser, das Treffen hier in der Lebenshilfe oder das online zu machen und zu Hause auf dem Sofa zu sitzen?
Jodokus: War beides gut, aber besser hier, wenn man sich selber sieht.
Sesam: Trefft ihr euch auch mal außerhalb der JULE-Club·Arbeit?
Jodokus: Wir treffen uns eher im JULE-Club. Und einmal im Jahr treffen wir uns zum Grillen. (...) Und sonst treffen wir uns eher in der Geschäfts·stelle.
Sesam: Du hast ja gerade schon mal gesagt, dass auch den Lebenshilfe·Rat und die WiM gibt. Habt ihr mit denen schon mal was zusammen gemacht?
Jodokus: Beim 5. Mai. (...) Jeder ist mal dran für eine Aktion. Für den Protest·tag planen wir dann den Tag.
Sesam: Wie sieht so ein Protest·tag dann aus?
Jodokus: Die Demo jetzt am 5. Mai. Da war es barriere·freies Münster. Das war auf dem Stubengassenplatz und es gab eine Diskussion von Politikern (...) und von Selbst-Vertretern.
Sesam: Und es gibt jedes Jahr irgendeine Art von Demonstration?
Jodokus: Es gab auch letztes Jahr Müll·sammeln und Umwelt, das Thema.
Sesam: Also ihr habt auch verschiedene Themen, die ihr dann am 5. Mai. nehmt und guckt, was man da machen kann? Wer überlegt sich da, was ihr so genau machen könnt? Können da auch wieder Vorschläge gemacht werden?
Jodokus: Das besprechen wir im Vorstand, ja.
Sesam: Gab es mal irgendeine Situation wo du sagst, das war so ein richtig guter Moment als Selbst-Vertreter. Da hatte ich Spaß, da hab ich was erreicht?

Jodokus: Letztes Jahr sind wir zu Freilicht·bühne gefahren, zu Sister Act nach Tecklenburg. Das war richtig gut. Allen hat das Stück gefallen.
Sesam: Das ist ja auch eine große Verantwortung, die man hat, dass man gute Sachen auswählt für alle, die mitfahren. Gibt es auch so Momente – das ist jetzt die schwierige Frage – wo es mal keinen Spaß gemacht hat, die Arbeit im JULE-Club?
Jodokus: Bis jetzt gefällt mir alles gut da. Und bis jetzt macht alles Spaß.
Sesam: Gerade hast du schon erzählt, dass Ira euch unterstützt im JULE-Club. Welche Art von Unterstützung braucht ihr da, wenn ihr miteinander arbeitet? Du hast schon gesagt: Konflikte schlichten.
Manchmal ist es hilfreich, wenn jemand von draußen dazukommt. Habt ihr sonst Unterstützung, die ihr euch dazu holt, wenn ihr was plant?
Jodokus: Meistens nicht. Wir machen das alles alleine. Das klappt gut zusammen.
Sesam: Wir erfahren denn andere von dem, was ihr macht? Du hast am Anfang gesagt, dass ihr so einen Jahres·plan macht. Gibt es sonst noch was? Schreibt ihr die Mitglieder regelmäßig an oder wie informiert ihr über Aktionen, die ihr geplant habt?
Jodokus: Also von den Aktionen gibt es auch immer Flyer, wo man sich anmelden kann. Und Ira schreibt auch mal Mails rum von einer Aktion, die wir geplant haben. (...) An die Mitglieder und Interessierte.
Sesam: Nutzt ihr denn auch Soziale Medien für eure Arbeit? Also dass ihr irgendwie bei Instagram, Facebook oder so Werbung macht für das, was ihr macht?
Jodokus: Nicht so.
Sesam: Aber nutzt du privat Soziale Medien, so Facebook, Instagram, TikTok oder so?
Jodokus: Facebook und Instagram. (...) Zum Gucken eher.
Sesam: Könntest du dir vorstellen, dass man da auch Bilder von den Fahrrad·touren und von den Ausflügen postet?
Jodokus: Doch, kann man auch mal überlegen. (...) Für Werbung oder so.
Sesam: Kann man euch auch erreichen? Also anrufen oder eine E Mail schreiben?
Jodokus: Ich glaube anrufen, (...) ja, bei Katha.
Sesam: Also hier in der Geschäfts·stelle kann man anrufen und dann besprecht ihr das in der nächsten Sitzung zusammen.

Sesam: Wenn dich jemand fragen würde, soll ich auch bei sowas wie dem JULE-Club mit·machen? Wie würdest du den Menschen motivieren? Was würdest du sagen?
Jodokus: Das ist eine gute Idee auf jeden Fall, im JULE-Club mitzumachen.
Sesam: Und wenn man dann auch noch in den Vorstand möchte, welche Fähigkeiten braucht man da? Was muss man gut können? (...)
Jodokus: Spaß haben. Und im Vorstand muss man auch planen. Man muss ja auch regelmäßig zu Treffen und so was kommen.(...) Einmal im Monat, ja.
Sesam: Du würdest es aber schon empfehlen, dass man es ausprobiert, im Vorstand zu sein?
Jodokus: Ist auch anstrengend und ist immer lang. Drei Stunden. (...) Jeder hat was zu erzählen.
Sesam: Und dann sind drei Stunden auch schnell rum, oder? Wenn man viel zu erzählen hat?
Jodokus: Geht schnell rum, ja.
Sesam: Wenn du dir jetzt den JULE-Club anguckst, was glaubst du, was der JULE-Club so erreichen sollte in den nächsten Jahren? Was fändest du gut?
Jodokus: Ich weiß nicht. Der macht schon gute Arbeit. Vielleicht von allem mehr.
Sesam: Gibt’s vielleicht einen Ausflug oder so, den du immer schon mal gern mit dem JULE-Club machen wolltest? Etwas, das ihr noch nicht gemacht habt?
Jodokus: Ja, in einen Freizeit·park fahren.
Sesam: Okay, das kam jetzt auf jeden Fall sehr schnell. Habt ihr schon mal überlegt?
Jodokus: Noch nicht.
Sesam: Das wäre, glaube ich, ruckzuck ausgebucht. Also da wollen bestimmt alle mit. Gibt es noch was, was du zum JULE-Club sagen möchtest oder was dir noch einfällt? Vielleicht irgendeine Frage wird, die wir jetzt gar nicht gestellt haben?
Jodokus: Hm (…) Vielleicht, dass es den JULE-Club schon über 30 Jahre gibt. (...) Letztes Jahr 30 Jahre.
Sesam: Habt ihr das groß gefeiert dann?
Jodokus: Mit einem Grill·fest an der Dechanei und bei der Disko im September letztes Jahr.
Sesam: Also ein Doppel·Party zum 30·jährigen!
Danke für das Gespräch! Du hast natürlich das letzte Wort, falls du noch irgendein Wort sagen möchtest.
Jodokus: Ja, vielen Dank für die Einladung.
Sesam: Das ist ein gutes letztes Wort. Vielen Dank dir!


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