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Alexander Mehs 

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Alexander Mehs ist Vorstands·mitglied im JULE-Club der Lebenshilfe Münster und Mitglied der Selbst-Vertretungs·gruppe »WiM – Wir Menschen mit Lern·schwierigkeiten in Münster«.

Alex isst gerne mal eine Kugel Eis, eine Lieblings-Sorte hat er aber nicht. Er findet Strand & Meer schöner als die Berge und mag sowohl Weingummi als auch Schokolade.

Für einen Trip auf eine einsame Insel würde Alex sein Smart·phone, ein Radio und einen bequemen Sessel einpacken. Könnte er einen Tag lang die Welt als Tier erkunden, wäre Alex als Hund unterwegs.

Sesam: Heute geht es ja um dich und darum, was du so machst. Vielleicht kannst du zuerst einmal sagen, wer du bist? Und wo du als Selbst-Vertreter aktiv bist?
Alex: Ja, also ich bin Alex. Ich bin 27 Jahre alt und im JULE-Club und da im Vorstand. Und ich bin auch in der WiM. Das steht für »Wir Menschen mit Lern·schwierigkeiten in Münster«.
Sesam: Und wie lange machst du da schon mit?
Alex: Also, ich weiß gar nicht, wo ich länger dabei bin. Bei der WiM kann ich das jetzt nicht sagen, aber im Vorstand vom JULE-Club bin ich jetzt zwei oder drei Jahre ungefähr. Also in der Corona·zeit auf jeden Fall. Da hatten die mich irgendwann mal zu einer Sitzung eingeladen, damit ich mir das angucken konnte. Und dann bin ich nochmal dahin, zu einer Sitzung. Da haben sie mich gefragt, wie ich das finde und ob ich mir das vorstellen könnte und so. Und dann hab ich zugestimmt und dann haben sie gewählt.
Sesam: Und dann warst du dabei?
Alex: Ja, war einstimmig sogar. (lacht)
Sesam: Weißt du vielleicht, wo du schon länger dabei bist, beim JULE-Club oder bei der WiM?
Alex: Nee, weiß ich nicht genau. Vor allem die WiM ist ja nicht so oft wie der JULE-Club. Der JULE-Club ist ja jeden Monat. Also außer im Juli, da ist Pause. Aber in den anderen Monaten findet der immer an dem dritten Freitag im Monat statt und die WiM ist nur so fünfmal im Jahr oder so ungefähr.
Sesam: Und wenn ihr euch einmal im Monat vom JULE-Club trefft, ist das dann mit allen Mitgliedern oder nur mit dem Vorstand?
Alex: Nur mit dem Vorstand. Also wir machen jeden Monat Vorstands·sitzung, immer am dritten Freitag im Monat zur selben Zeit, gegen Abend. Und da kommen dann die, die im Vorstand sind. Und wir machen dann die ganze Planung und Besprechung und wir bieten dann ja verschiedenste Sachen an. Ja, aber wenn alle unsere Mitglieder kommen, das wäre zu viel. Wir haben ja, ich weiß gar nicht, weit über 100 Mitglieder, weit. Wir machen aber auch eine Mitglieder·versammlung.
Sesam: Und da sind alle eingeladen?
Alex: Da dürfen alle, die bei uns Mitglied sind, hinkommen. Ich glaube, die kriegen auch eine Einladung. Die letzte Mitglieder·versammlung haben wir zum Beispiel im Hansa·hof gemacht, weil da der Raum größer ist. Aber wir haben auch schon mal hier eine gemacht.
Sesam: Das war dann bestimmt ziemlich voll.

Alex: Es ging, da war ich noch nicht im Vorstand. Da war ich nur Mitglied. Ich bin ja schon ganz viele Jahre Mitglied. Ich hab irgendwann mal vor einigen Jahren die Flyer gesehen, angeguckt und bin irgendwie dann zu dem Thema gekommen. Dann hab ich irgendwann mit Ira Korf darüber gesprochen und dann bin ich Mitglied geworden. Und jetzt vor zwei/drei Jahren haben sie mich halt zur Vorstands·sitzung eingeladen und seitdem bin ich dabei im Vorstand.
Sesam: Mit dem JULE-Club·Vorstand und der WiM bist du ja sogar doppelter Selbst-Vertreter sozusagen. Du hast ja gerade schon ein bisschen erzählt, wie du zum JULE-Club gekommen bist. Magst du auch noch einmal sagen, warum du bei der WiM mitmachst? Was hat dich motiviert, dabei zu sein?
Alex: Da war das glaube ich ähnlich. (...) Also das ist ja so: Freitags sind ja immer diese Freizeit·gruppen und die WiM ist auch freitags. Das überschneidet sich von der Uhrzeit und Ira Korf macht ja schon lange die WiM. Und dann hat sie mich mal gefragt, ob ich mit will. Dann hat sie mich mal mit·genommen und seitdem bin ich dann immer mitgegangen.
Sesam: Und was machst ihr so, wenn ihr euch trefft von der WiM?
Alex: Also wir setzen uns dann zusammen und das ist dann so ähnlich wie im JULE-Club, aber ganz andere Themen. Das ist so mehr (...) das geht, glaube ich, schon mehr Richtung Politik. Großes Thema im JULE-Club und in der WiM war der 5. Mai, die Demo. Also da ist viel mit Planung immer und zwischendurch wird da auch ein bisschen was erzählt, wie die Abläufe sind und so.
Sesam: Du hast ja gesagt bei der WiM geht's eher so um politische Sachen – Was sind so Themen, mit denen ihr euch da beschäftigt?
Alex: Wir haben schon ein paar Mal über Politiker gesprochen und was man so machen könnte.
Sesam: Über Politiker hier aus Münster oder mehr so über bekannte Politiker aus Deutschland?
Alex: Schon beides und über verschiedenste Themen. In beiden, also JULE-Club und WiM, wird am Anfang immer das Protokoll vorgelesen von der letzten Sitzung. Es wird jedes Mal ein Protokoll geschrieben und dann überlegen wir, was wir zu tun haben. Und dann schreiben wir immer alles auf – also die Themen, wo wir drüber sprechen müssen.
(...) Ja, Tages·ordnung, genau. Das müssen wir dann immer machen. Also beim JULE-Club, da machen wir das immer am Anfang der Sitzung. Und bei der WiM, da gibt es ein Vorbereitungs·team. Die treffen sich ein paar Tage vorher und die machen das dann schon selber fertig und das wird dann mitgebracht und aufgehängt.

Sesam: Und diese Vorbereitungs·gruppe, das sind Leute, die selbst in der WiM mit·machen?
Alex: Ja, also in der WiM gibt's so verschiedene Sachen, das Vorbereitungs·team und auch AGs. Und dann wird Verschiedenstes berichtet. Also aus den Arbeits·gruppen wird immer berichtet. Ein Thema war zum Beispiel mal der Bus·verkehr hier in Münster oder manchmal Barriere·freiheit, solche Sachen.
Sesam: Und bist du da auch in so einer Arbeits·gruppe?
Alex: Nein, ich geh immer nur mit zu der WiM·Sitzung.
Sesam: Also gibt es Leute, die nur bei der Sitzung dabei sind, und andere, die dann noch zusätzlich in den Arbeits·gruppen zusammen·arbeiten?
Alex: Also es gibt halt ganze viele, die in der WiM sind und da gibt's halt die, die in der Vorbereitungs·gruppe oder in einer Arbeits·gruppe sind. Wir sitzen alle zusammen und dann besprechen wir was. Zwischendurch berichten wir auch vom JULE-Club, was es so Neues gibt oder was ansteht.
Sesam: Also haltet ihr euch gegen·seitig ein bisschen auf dem Laufenden darüber, was jeweils in dem anderen Gremium gerade passiert?
Alex: Ja, genau.
Sesam: Du hast ja schon erzählt, wie du zur Selbst-Vertretung gekommen bist. Und du hast auch schon ein bisschen beschrieben, wie so deine Arbeit dort aussieht. Was motiviert dich, dabei zu bleiben? Es ist ja schon auch viel Arbeit.
Alex: Weil's Spaß macht und interessant ist und man kriegt auch einige Sachen eher mit als sonst.
Sesam: Und wie tauscht du dich mit anderen Selbst-Vertreter:innen aus? Tauscht ihr euch nur in den Sitzungen aus oder auch mal zwischendurch?
Alex: Mehr so in den Sitzungen hauptsächlich.
Sesam: Und was habt ihr gemacht während Corona? Habt ihr euch da dann digital getroffen?
Alex: Bei der WiM weiß ich das gerade gar nicht mehr genau. Aber vom JULE-Club haben wir uns auch eine Zeit lang viel digital getroffen als Corona so richtig war, wo gar nix mehr ging. Am Anfang wurde jitsi ausprobiert und dann wurde es irgendwann Zoom. Zoom ist, glaube ich, schon besser. Ein bisschen einfacher.
Sesam: Gibt es etwas, was ihr mit dem JULE-Club geplant habt, was dir besonders im Kopf geblieben ist?
Alex: Ja, also was wir ja mehrfach im Jahr machen, sind die Rad·touren. Und einmal im Jahr auch so Freilicht·bühne zum Beispiel. Das ist immer gut. Also dieses Jahr war Madagascar, aber da war ich nicht bei. Wir hatten viele Anmeldungen und dann haben wir dieses Mal gesagt, unsere Mitglieder haben Vor·tritt. Weil letztes Jahr da waren wir bei Sister Act und da waren wir fast nur vom Vorstand. Deshalb haben wir das dieses Jahr anders gemacht.
Sesam: Gibt's auch eine schwierige Erfahrung, die du als Selbst-Vertreter in der WiM oder beim JULE-Club gemacht hast?
Alex: Bisher noch nicht.
Sesam: Im JULE-Club und in der WiM bekommt ihr ja auch Unterstützung. Wie sieht das aus, wobei werdet ihr unterstützt?
Alex: Zum Beispiel zwischendurch was erklären. Im JULE-Club machen das Ira und Katha. Katha schreibt immer das Protokoll und Ira ist unsere Assistentin.

Sesam: Gibt es Dinge, wo du sagst, da würde ich mir noch mehr Unterstützung wünschen?
Alex: Nee, das ist gut so.
Sesam: Wie erfahren denn andere von der Arbeit, die ihr da so macht? Wie erfahren zum Beispiel die Mitglieder vom JULE-Club, was ihr im Vorstand so macht und plant?
Alex: Also wir haben vorne in der Geschäfts·stelle von der Lebenshilfe so einen JULE-Club·Flyer. Da stehen so die Sachen drin, die wir anbieten und so. Da steht zum Beispiel auch, wo man sich anmelden kann, wenn man Mitglied werden will. So ein Anmelde·bogen, den kann man ausfüllen und dann Mitglied werden. Dann gibt's sogar einen Mitglieds·ausweis und dann ist man Mitglied. Und das Beste ist, es kostet nix.
Sesam: Also kann einfach jeder mit·machen?
Alex: Genau. Und dann, wenn man Mitglied ist, gibt es zum Beispiel zum Jahres·wechsel immer so einen Jahres·planer. Den verschicken wir dann immer an alle Mitglieder.
Sesam: Und was steht da so drin?
Alex: Das sieht wie so ein Kalender aus. Also man sieht die Monate und dann stehen da zum Teil Veranstaltungen aus Münster drin und auch, was wir vom JULE-Club machen. Zum Beispiel unsere Rad·touren. Aber zum Beispiel der Karneval von der Lebenshilfe steht auch drin, solche Sachen. Wenn wir was Neues geplant haben, dann machen wir auch immer Flyer und die verteilen wir dann.
Sesam: Und wie bringt ihr die Flyer dann unter die Menschen?
Alex: Wir legen am Empfang der Lebenshilfe immer welche aus und manche nehmen die auch mit und verteilen die irgendwo. Aber man kann die Sachen nur machen, wenn man Mitglied ist. Das steht auch immer mit drauf.
Sesam: Wenn du anderen Leute, die selbst nicht im JULE-Club oder in der WiM sind, erzählst, was du da machst – Wie reagieren die so darauf?
Alex: Also, ich hab sowas schon länger nicht mehr erzählt. Aber ich glaube, das ist immer unterschiedlich, wie die reagieren. Eher so, dass die das gut finden.
Sesam: Benutzt ihr vom JULE-Club oder von der WiM auch Soziale Medien wie Instagram oder Facebook?
Alex: Von der WiM nicht. Aber vom JULE-Club (...) glaube ich, auch nicht direkt. Also ein eigenes Profil haben wir nicht. Aber das wäre vielleicht auch eine Idee. Was gut ist, ist ja, dass zumindest die Lebenshilfe Instagram hat und viel aktiv ist und da viel Werbung gemacht wird. Ich bin da ja auch oft genug zu sehen.

Sesam: Stimmt, dich sieht man da häufiger mal. Auch von der Werkstatt warst du letztens in einem Beitrag zu sehen. Was findest du denn gut an Sozialen Medien?
Alex: Also Instagram finde ich mittlerweile besser als Facebook. Da ist das Gute, dass man das, was man will, abonnieren kann. Zum Beispiel, dass man die Lebenshilfe abonnieren kann und dass man dann immer alles mitkriegt. Sesam hab ich auch schon abonniert (...) Ich find auch gut, dass man sich mit manchen Leuten austauschen kann und dass man halt viel auch aus Münster mitkriegt. TikTok hab ich auch seit einiger Zeit. Zwischendurch nutz ich das. Dann guck ich da mal was an, also Videos oder Leute, die live gehen. Aber viel mehr mach ich da nicht.
Sesam: Würdest du das gut finden, wenn man in den Sozialen Medien noch mehr von eurer Arbeit im JULE-Club oder der WiM sieht? Damit Menschen noch mehr wissen, was bei euch los und was ihr so macht in euren Sitzungen und so?
Alex: Also manchmal haben wir das ja schon gemacht vom JULE-Club als wir irgendwie Besuch hatten oder so. Oder wenn was Besonderes in der Sitzung war. Dann haben wir Fotos gemacht und die bei Instagram gepostet, über das Profil von der Lebenshilfe.
Sesam: Was macht dir Spaß daran, Mitglied im Vorstand zu sein?
Alex: Vielleicht, dass wir viele verschiedene tolle Sachen machen. Und es gibt ja manchmal auch Sachen, die nur wir vom Vorstand machen.
Sesam: Hast du ein Beispiel?
Alex: Ja, also letztes Jahr sind wir 30 geworden. Das haben wir ja mit allen zusammen in der Disco in der Sputnik·halle gefeiert. Da haben wir dann eine kleine Aktion gemacht, für alle, die da waren. Also es war ganz normal Disco, aber das Besondere, dass wir dann den 30. Geburtstag gefeiert haben. Aber, was wir zum Beispiel dann nur vom Vorstand gemacht haben: Wir haben eine Jubiläums-Reise gemacht.
Sesam: Und wo ging's hin?
Alex: Wir waren in Bremen. Also wir sind samstags hin und sonntags zurück. Sonntag haben wir nur zusammen gefrühstückt und sind wieder zurückgefahren. Aber Samstag waren wir in der Stadt. Wir haben eine Fahrt mit dem Schiff gemacht und sind essen gegangen, solche Sachen. Da war ich auch das erste Mal in einem Hotel. Sonst war ich ja nur in Jugend-Herbergen. Und als wir in Bremen waren, haben wir übrigens auch Sachen bei Instagram gepostet sogar. Auf dem Profil von der Lebenshilfe. Also ab und zu sieht man was uns, also vom JULE-Club.

(Alex' Tipp → schaut mal rein bei @lebenshilfemuenster)

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